Hesch gwüsst ...? | ||||
Kleine historische Geschichte zu Haus und Land auf der „Eggflue“ |
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Das Gebäude wurde von einer Familie (Johann) Hans Tschudin- Hunziker von Läufelfingen ca. zwischen 1875- 1885 als einfache Feldscheune gebaut. Das Erdgeschoss wurde in „steinharter Arbeit“ fast gänzlich in die felsige Hanglage eingelassen, sodass auf der zweiten Etage, bergseitig, eine Heueinfahrt“ auf festem Grund eingerichtet werden konnte. Die beiden Söhne, Hans und Erhard, Ered genannt, erstellten 1910 den Vorbau an der Südlichen Giebelseite der bestehenden Feldscheune. Das Material für diesen Vorbau, das Gebälk, die 3 markanten, gedrechselten, um die 30 cm dicken Eichensäulen, die Fenster und die beschindelten Aussenschalungsbretter, fiel auf dem Hofgut Reisen, wo ein Umbau stattgefunden hatte, als Abbruchmaterial an. Gleichzeitig wurden in der Scheune ein Stall und eine Futtertenne eingebaut. Die Familie Tschudin (Daubuelis) wohnte im Unterdorf, war nun aber zur Sommerzeit tagsüber teilweise auf der Eggfluh, weil sich im laubenartigen Vorbau ein angenehmer Aufenthaltsraum mit prächtiger Aussicht anbot, wo man sich von der strengen Landarbeit gut erholen konnte. Es war auch einmal die Rede von der Einrichtung einer „Kundenglätterei“, wobei deren Realisation unbekannt ist. Die jüngste Tochter, Frieda, war eine tüchtige Glätterin und im Dorf gefragt. Das Wasser für Mensch und Tier beschaffte man sich mit einer Handsaugpumpe, die das unentbehrliche Nass von einer tiefen wasserführenden Erdschicht, ca. 100m südlich des Hauses, herholte. Ered Tschudin, der Bauer, wurde 1925 beim Hantieren mit einer defekten Handlampe im Keller von einem elektrischen Stromschlag getötet. Er war erst 40 jährig. Die „Eggfluh“, im Besitz der Erbgemeinschaft Tschudin, hatte den Bauer und Meister verloren. Als offenbar bevollmächtigter Vertreter der Erbgemeinschaft, es waren damals noch 8 lebende, direkte Nachkommen von Johann und Barbara Tschudin (Daubuelibäbi), fungierte August Felippi, ein Sohn der Berta, geb. Tschudin. In der Engelsrütti hatte man gehoft und damit gerechnet, dieses flach gelegene Ackerland, 4 Jucharten, einmal zu erwerben, um damit den Hof arrondieren zu können. Deshalb trat mein Vater, Hans Gysin- Riggenbach, mit dem oben genannten August Felippi jun. In positive Kaufverhandlungen, die den Erwerb von Haus und Land in Aussicht stellten. Um den Erlös, auf allerdings unseriöse Art noch zu steigern, suchte Felippi darauf noch einen zweiten Käufer, um die beiden womöglich gegeneinander auszuspielen und klopfte zu diesem Zweck bei Walter Gysin auf der „Halde“ an. Dieser wusste aber als guter Nachbar vom Interesse, das mein Vater für das Land als erster bekundet hatte. In bemerkenswerter nobler Manier distanzierte sich „Hoden Walter“ aber vom Ansinnen Felippis, was man ihm hoch anrechnete. 1928 kaufte dann mein Vater die 4 Jucharten Land von „Daubuelis“ samt Gebäude zum Preise von 10`000.- SFr. Im Jahre 1930 wurde das Gebäude abgebrochen. (Anmerkung des Schreibers: der Abbruch des Gebäudes muss ende 30 anfangs 40 Jahre stattgefunden haben. Da das Eggfluh- Schürli es noch ins 1939 Fotografierte und 1942 erschienene Denkmalverzeichnis schaffte.) |
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Quelle: Lehrer E. Schaub- Roth | ||||
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