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Schulchronik "Läufelfingen"

 

Heimatkunde. Beschreibende und geschichtliche Darstellung der Gemeinde Läufelfingen. 1865 von Lehrer H. Buser

 

Ältere Geschichte der Schule Läufelfingen

 

Im Jahre 1624 wurde durch die Regierung von Basel in Buckten eine Kreisschule für das Amt Homburg errichtet. Nach Buchner hatte aber (1754) ein jedes Dorf, besonders zur Winterzeit, eine sogenannte Nebenschule, und von Läufelfingen sagt er: „Ohngeacht die Schule zu Buckten eigentlich die Schule für das ganze Amt Homburg ist, so hat dennoch dieses Dorf, damit die Kinder nicht weit gehen dörfen, einen Schulmeister, welcher zugleich Siegrist ist.“

Herr Pfarrer Lutz erzählt in seinen  Merkwürdigkeiten der Landschaft  Basel (Band II, pag 76) die Gründung der hiesigen Schule wie folgt:

„Herr Pfarrer Wettstein, der Jahre 1717 (Pfarrer in Lf von 1717- 1740) diese Pfrund erlangt hatte, stiftete seinem Namen hier ein ehrwürdiges und rühmliches Denkmal, weil durch sein edles Bemühen in dieser Gemeinde eine eigene Schule angeordnet wurde. Zu diesem Endzwecke fing er im Jahre 1718 an, zu Basel bei wohltätigen, den Jugendunterricht begünstigenden Leuten eine Kollekte einzusammeln, die schon im ersten Jahr 182 Pfund 11 Schilling und 8 D. eintrug. In den folgenden Jahren, 1719 bis 1732, fuhr er mit dieser Einsammlung fort, und brachte am Ende 708 Pfund 17 Schilling heraus – eine Summe, die ihn in den Stand setzte, sein menschenfreundliches und gemeinnütziges Unternehmen auszuführen. Der damalige Obervogt Ritter auf Homburg vergabte, hiezu noch eine Bergwiese. Mit Einwilligung der Herren Deputaten wurde aus dieser reichen Steuer dem nahe an der Kirche gelegenen Küsterhause noch ein Schulgebäude beigefügt, in welchem sich eine heitere und schöne Schulstube befindet. Ein junger Bauersohn aus der Gemeinde (Hans Jakob Rudin), der besonders gute Anlagen zu einem tauglichen Schullehrer zeigte, wurde dem berühmten Kalligraphen Spreng in Basel zu fernerer Ausbildung gegeben, und die darüber ergebenen Kosten gleichfalls  aus obiger Kollekte bestritten. Nun nützt ein jeweiliger Schullehrer den Rest von 300 Pfund, der nach diesen Ausgaben verblieben.

Genauere Nachforschungen haben nun aber dargetan, dass zwar Herr Pfarrer Wettstein die hiesige Schule bedeutend verbesserte, und für die Zukunft sicher stellte, aber nicht der erste Gründer derselben sein kann. In den hiesigen Tauf-, Ehe- und Totenregister  finden sich Greth Hallerin, ein Kind lassen taufen“  folgende Angaben, die zur Genüge beweissen, dass schon lange vor Herr Pfarrer Wettstein, wenigstens zeitweise, hier Schule gehalten worden sein muss.

Anno 1580 „auf Sonntag den ? Januar hat Sebastian Schmied, so derselben Zit Schul gehalten in Läufelfingen, mit siner Husfrauen, Margreth Haller, ein Kind lassen taufen.“

Von 1696 bis 1705 kommt ein Friedrich Häfelfinger, Schulmeister in hier, vor. Innert wenigen Jahren starben ihm zwei Frauen und fünf Kinder.

Anno 1715 „starb hier Peter Lapport von Langenthal, Schulmeister bei 8 Jahren in hier, alt 74 Jahr.“

Auch der bis jetzt für den ersten Lehrer gehaltene Herr Hans Jakob Rudin hatte schon vor Erbauung der oben erwähnten Schulstube Schule gehalten, indem er laut Sterberegister im Jahre 1775 starb, und 58 Jahre Schulmeister und 34 Jahre Siegrist gewesen war. Er musste demnach im Jahre 1717 als fünfzehnjähriger Knabe sein Amt angetreten haben.

Nachdem im Jahre 1740 der dazumalige Siegrist, Hans Gisin, gestorben war, wurde zur Verbesserung des Lehrergehalts der Schul- und Siegristendienst mit einander vereinigt, und der Schulmeister Hans Jakob Rudin bezog die Siegristenwohnung bei der Kirche.

In dieser Zeit oder vielleicht noch frühe zurück ist wohl der Anbau der Schule an das Siegristenhaus zu verlegen. Vorher wurde wahrscheindlich in irgendeinem Winkel des Dorfes Schule gehalten.
 

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